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Als Druckdienstleister werden wir häufig mit zu dunklen Bildern konfrontiert. Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Druckvorstufe kann ich sagen, das 80% aller Bilder zu dunkel sind und keine Topergebnisse im Druck liefern werden. Dieses ist übrigens kein ausschliessliches Amateurproblem.
Was sind aber die Gründe für zu dunkle Bilder? Die Kamerahersteller versprechen doch, dass mit ihren Geräten professionelle Ergebnisse von Jedermann zustande gebracht werden können, das alles vollautomatisch.
Mit den Geräten, die heute auf dem Markt sind geht das schon, aber nicht vollautomatisch. Ist der Motivkontrast bei hellen Bildern nämlich zu groß wird immer unterbelichtet, dass kommt daher, dass die Belichtungsmesser auf 18% Refelexion des Lichtes geeicht sind und diesen Wert als Basis für die Berechnung von Zeit und Blende nehmen. Desweiteren gehen sie von ausgeglichenen Licht und Schatten Verhältnissen aus.
Bei dunklen Motiven, z.B. Konzertfotos ist es umgekehrt, sie werden ohne Korrektur zu hell.
Die meisten Szenen haben aber keine ausgelichenen Licht und Schattenverhältnisse und refelektieren auch mehr als 18 % des Lichtes. Ein einfaches Beispiel wenn Sie z.B. einen Mitteleuropäer fotografieren (Porträt) und die Messung im Gesicht vornehmen, müssen sie ca. 1 Blendenstufe überbelichten eine Nebelszene 1,5-2,5 Blenden.
Ist das Motiv zu kontrastreich, kommt man um das Aufhellen mit dem Blitz und / oder Reflektoren nicht umhin. Schauen wir uns einmal die folgenden Bilder an. Das erste Bild zeigt, was die Kamera aufgenommen hat. Die Kamera hat mit der Belichtung versucht, den Motivkontrast auszugleichen. Das Gesicht ist aber zu dunkel und für eine Reproduktion im Druck unbrauchbar.

Testbild mit zu hohem Motivkontrast

Die Kamera belichtete diese Bild wegen des hohen Kontrastes falsch. Die Graukarte ist zu dunkel wiedergegeben

Testbild mit Graukarte

Am Computer wurde das Bild soweit aufgehellt, bis die Graukarte einen mittleren Grauwert aufwies. Folge, das Gesicht wird zwar heller aber alle hellen Töne werden stark überbelichtet. Wir sehen, nur mit der Belichtung ist dieses Motiv nicht beherrschbar weil der Kontrast einfach zu hoch ist

Also habe ich die Belichtung am Rechner korrigiert bis die Graukarte ein mittleres Grau anzeigte. Auch dieses Ergebnis ist unbefriedigend. Da ich hier keinen Blitz einsetzen wollte habe ich das Foto im Schatten, unter einer Arcade gemacht, die nur 5m entfernt war. Im Schatten entstand dann dieses Foto.

Portraitfoto eines Kindes

Dieses Foto entstand im Schatten. Die Belichtung wurde im Gesicht gemessen und um + 1 Blende korrigiert

Die beste Lösung ist also immer, wenn möglich, zu hohen Kontrat zu vermeiden. Fotografieren sie eine Person nicht im direkten Sonnenlicht. Fotografieren sie bei bewölktem Himmel oder im Schatten. Suchen sie sich einen dunkeln Hintergrund, so können sie das Gesicht richtig belichten, ohne das der Hintergrund überstrahlt.

Das wichtigste beim Fotografieren ist nicht die Menge des vorhandenen Lichtes sondern seine Verteilung. Wir müssen uns immer fragen, ist ein Motiv überhaupt von meinem Standpunkt oder zu aktuellen Uhrzeit und aktuellem Wetter reproduzierbar und kann überhaupt das herauskommen, was wir dem Betrachter mitteilen wollen.

Aufhellen mit dem Blitz

Manchmal geht es halt nicht anders, es ist kein Schatten vorhanden oder man will halt eine ganz bestimmte Bildidee umsetzen. Jetzt muss man zum Zubehör greifen. Beim nächsten Bild musste der Kontrast mit dem Blitzgerät ausgeglichen werden. Der Blitz war nicht auf der Kamera sondern stand rechts neben ihr. Auch hier wurde die Belichtung im Gesicht gemessen und um +1 Blende korrigiert. Da es viele verschiedene Blitzsysteme und Hersteller gibt, muss ich auf die Betriebsanleitungen der Hersteller verweisen. Wichtig ist jedoch, dass es auch beim Aufhellblitzen Kontrastgrenzen gibt, die der Blitz nicht mehr ausgleichen kann. Denken wir wieder an die Verteilungs des Lichtes, je stärker das Blitzgerät, um so höhere Kontraste können bewältigt werden weil man eine größere Menge an fehlendem Licht zugeben kann. Sparen sie bitte nicht am verkehrten Ende und kaufen sie kein zu schwaches Blitzgerät. Ich verwende an meinen Olympus Kameras den Metz 58 AF1, der einen guten Kompromiss zwischen Preis, Leistung und Größe anbietet.

Portraitfoto eines Kindes mit Blitylicht aufgehellt

Dieses Bild wurde mit einem Blitz aufgehellt, der rechts neben der Kamera stand

Belichtung, Kunst und Effekte

Eine endlose Diskusion könnte man um die Frage, wo die Grenze zwischen unbrauchbarem Bild und Kunstfotografie ist, führen. Diese Diskusionen sind aber theoretischer Natur. Als ambitionierter Fotograf müssen sie selbst diese Grenzen ausloten.
Aber, nur wer die Regeln kennt, kann diese auch bewusst brechen und gezielt einen eigenen, fotografischen Stil entwickeln.
Es geht letzendlich darum, mit der Belichtung die Kontraste des Motives auszugleichen. Dabei müssen wir bei kontrastreichen Motiven, wenn wir ohne künstliche Aufheller arbeiten, immer Kompromisse eingehen. Arbeitet man die hellen Partien des Motives heraus, leiden die dunklen und umgekehrt. Die Belichtung ist neben der Perspektive die wichtigste Möglichkeit, ein Motiv zu interpretieren.

Das Raw Foto dieser Twilight Szene wurde ohne Belichtungskorrektur aufgenommen. Gemessen wurde mittenbetont. Die Belichtung ist richtig, aber der Kontrast ist zu niedrig! Das Bild wirkt langweilig.

Twilight Szene am Meer

Das spannenste waren natürlich die Wolken und diese wurden in Photoshop herausgearbeitet. Insgesamt wurde der Kontrast erhöht und die Farben verstärkt. Die Verluste in den Schattenbereichen sind für die Bildwirkung unerheblich, machen das Bild eher noch dramatischer. Der Übergang vom Tage zur Nacht wird sofort erkannt.

Bildbearbeitung am Computer

Dank guter Bildbearbeitungsprogramme kann man am Computer noch einiges aus kontrastreichen Bildern machen. Aber auch hier gibt es physikalische Grenzen. HDR, richtig angewendet, kann eine Hilfe sein, falsch angewendet sehen die Bilder aber unnatürlich aus. Mir persönlich gefallen Bilder, denen man auf den ersten Blick HDR gar nicht ansieht.
Bilder werden am Computer optimiert und hier ist ebenfalls eine große Fehlerquelle um Bilder im Druck zu dunkel erscheinen zu lassen. Dass sie einen Bildschirm haben, der die Farben und Helligkeit einigermaßen richtig anzeigt setze ich voraus.
Den Fehler, den die meisten begehen ist, dass sie nicht im Hellen arbeiten sondern in abgedunkelten Räumen. Das ist grundverkehrt, so erscheinen selbst dunkle Bilder noch brauchbar und hell. Arbeiten sie immer mit einem tageslichtähnlichen Licht an Ihrem Rechner, arbeiten sie nicht in bunten Räumen, das macht es zu schwierig, die Farben am Bildschirm visuell zu kontrollieren.
Der nächste Punkt ist die Hintergrundfarbe im Bildbearbeitungsprogramms. Eine dunkle Farbe lässt ihrer Bilder zwar leuchtender erscheinen, aber das entspricht nicht der Realität. Wählen sie immer eine helle Hintergrundfarbe in ihrem Bildbearbeitungsprogramm.

Die Belichtung als kreativer Teil der Fotografie

Wie hell oder dunkel ein Bild im Druck oder auf dem Monitor erscheinen soll ist auch Teil der Kreativität der Fotografen und des Layouters.
Eines ist aber sicher, alle Teile des Bildes, die für den Betrachter wichtige Informationen enthalten müssen so hell sein, dass der Betrachter sofort erkennt was gezeigt werden soll.
Nehmen wir als Beispiel ein Portrait. Ein bekannter Politiker, halb im Schatten, wird noch von jedem erkannt. Ein Mitglied des Gemeinderates oder der Vorsitzende einer Bürgerinitiatve aber nicht. Der Fotograf muss hier einen Kompromiss finden.

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